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GÜNTER KOCH

VITA SHORT

Mein Lebenslauf gliedert sich in vier Abschnitte, die sich zeitlich überlappen. Beruflich begonnen habe ich als Gründer und Unternehmer in Deutschland in der Softwarebranche, nachdem ich am Karlsruhe Institute of Technology (KIT) in Informatik (Computer Science) 1975 diplomiert und anschließend als Assistent mit Schwerpunktausrichtung Software Engineering wissenschaftlich tätig war. Der Name meiner ersten, 1981 gegründeten Firma lautete „Biomatik“, was darauf hinweist, dass der erste Anwendungsschwerpunkt in medizinischer Software in der Arzneimittelzulassung und für die Laborautomatisierung war. Mein Co-Shareholder war für einige Jahre die Pharmafirma Böhringer Ingelheim bzw. deren Tochter Bioscientia. Der Schwerpunkt meiner Fa. verschob sich ab Mitte 1985 auf Industrieautomatisierung und Softwaretechnologie. 1993 mache ich den Karriereschritt, angestellter Generaldirektor des von der EU initiierten und finanzierten „European Software Institute“ in Bilbao/Spanien zu werden. Die nächste Station war 1997 die Berufung zum Geschäftsführer an das damals noch so genannte Forschungszentrum Seibersdorf, heute Austrian Institute of Technology (AIT) genannt, woraus sich vielfältige Verbindungen in die österreichische Wissenschaftsszene ergaben, die ich auch heute noch nutze. Mit meiner Demission vom AIT habe ich mich auf internationale Ebene mit Studien zur Wissensgesellschaft und Wissensökonomie befasst und war an der Gründung entsprechender Verbände und Beratungsinstanzen aktiv beteiligt. (Die heute noch an Universitäten gesetzlich verpflichtend zu reportierende „Wissensbilanz“ entwickelte sich aus einer von mir gesetzten Initiative, wie übrigens auch der erste europäische und zuerst in Österreich gültige Forschungskollektivvertrag). 2012 habe ich an meinem Zweitwohnsitz die „Humboldt Cosmos Multiversity“ (HCM) als Diskurs- und wissenschaftliche Veranstaltungsplattform in Form eines Vereins nach spanischen Recht gegründet, deren Präsident ich bin. U.a. führt die HCM Kunstprojekte durch, so z.B. mit dem örtlichen Museum für moderne Kunst in Teneriffa. Von 2006 bis 2018 habe ich „als Hobby“ in Wien die Kunstgalerie KoKo mit Spezialisierung auf Art Brut betrieben. Aus diesem semiprofessionellen Engagement für Kunstausstellungen ergab sich die Gründung eines Netzwerkes namens GRASPnetwork, in dem sich Künstler*innen und kunstaffine Wissenschafter*innen, so die Kollegin Ruth Mateus-Berr zusammenfanden, um Methoden der Kunstinterpretation und -gestaltung mit denen des Wissensmanagements zusammen zu führen.

WIESO ICH MEINEN BERUF LIEBE:

In meinem Fall ist es schwierig, die Rollen als Wissenschafter, Manager/Unternehmer und als im Kunstbereich Tätiger auseinanderzuhalten. So gesehen stehe ich auf beiden Seiten von ART und SCIENCE. Intellektuell bin ich naturgemäß durch meine „Hausdisziplin“ Informatik geprägt, mental, emotional und als „Umsetzer“ hatte ich mich schon in meiner Unternehmerphase als „Mikro-Mäzen“ für Kunstprojekte betätigt. Letztlich ist es meine in viele Richtungen weisende Neugierde, die mich zu einem hybriden Akteur hat werden lassen. Mit wachsendem Alter und damit gewonnener Lebenserfahrung ist mir zunehmend bewusst geworden, dass Rationalität in der wissenschaftlichen Forschung als Denkmethode bei noch so guter Qualifikation nicht ausreicht, es bedarf auch des „verrückten“ Denkens, wozu die Befassung mit Kunst den Motivationsrahmen schafft. Ich bin, nach allen Erfahrungen im Wissenschaftsbetrieb, fundamental davon überzeugt, dass fortschrittsbringende Erkenntnisse, Erfindungen und Innovationen nur mittels künstlerischem Denken produziert werden. Womit sich der Bogen zum Engagement für GRASPnetwork, wie er  im Lebenslauf beschrieben ist, schließt und damit auch die Brücke zum art4science-Projekt.

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